Freitag, Dezember 29, 2006

Westsahara: Vertrieben - Geflüchtet - Besetzt

„Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen.“ Mit diesen Worten beginnt die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, die am 10. Dezember 1948 durch die Generalversammlung der UN verabschiedet worden ist.

Alljährlich wird zur Erinnerung an diesem Tag der „Internationale Tag der Menschenrechte“ abgehalten, den zahlreiche Organisationen zum Anlass nehmen, die Menschenrechtssituation weltweit kritisch zu betrachten und auf aktuelle Brennpunkte hinzuweisen.

Am 1. Dezember 2006 fand daher auch im Bildungszentrum der Wiener SPÖ eine Podiumsdiskussion statt, in der sich unsere Gäste mit dem Thema der Menschenrechtsverletzungen in Westsahara auseinandersetzten.

Es diskutierten unter Moderation von Petra Bayr, Abgeordnete zum Nationalrat und Entwicklungspolitische Sprecherin der SPÖ
  • Aminetu Haidar, Menschenrechtsaktivist aus den von Marokko besetzten Gebieten,
  • Mag.a Barbara Prammer, Erste Präsidentin des Nationalrats,
  • Mag.a Karin Scheele, Mitglied des Europäischen Parlaments und
  • Mag. Norman Spitzegger vom Nord-Süd-Institut.


Stichwort "Westsahara"
1975 nach dem Tod Francos zog sich Spanien aus seiner früheren Kolonie Westsahara zurück. Die bereits 1973 als Unabhängigkeitsbewegung gegen Spanien gegründete FRENTE POLISARIO rief im Februar 1976 die „Demokratische Arabische Republik Sahara“ aus. Marokko besetzte 1976 die nördlichen zwei Drittel des Westsahara-Gebietes und 1979, nach dem Rückzug Mauretaniens, auch den Rest des Territoriums. Trotz UNO-Vorstoß ist der Status des Gebietes bis heute ungeklärt und etwa 100.000 Sahauris leben in den besetzten Gebieten in Flüchtlingslagern.