Montag, Februar 28, 2005

Woller zu Strache: "Scheinheiliger Unruhestifter!"

"Jemand, der mit Säbeln seine Privatprobleme ausficht, ist ungeeignet, Urteile über Integration zwischen ethnischen Gruppen abzugeben", reagierte heute der Kultursprecher der SPÖ Wien, Gemeinderat Ernst Woller, auf die Kritik der FPÖ an der Kunsthallenausstellung und an Kulturstadtrat Mailath-Pokorny. "Eine Veranstaltung wie die Literatur im März, die in der Kunsthalle stattfindet und von einem türkischstämmigen Künstler künstlerisch umrahmt wird, dient dem Dialog zwischen den Kulturen, zwischen dem Islam und dem Westen."

"Wenn ein mehrfach ausgezeichneter Künstler wie Feridun Zaimoglu, der den Bachmann-Preis erhalten hat und auch heuer bei den Salzburger Festspielen produziert, diese Schwierigkeiten des Dialogs ironisiert, kann das einen notorischen Unruhestifter wie den FP-Obmann Strache, natürlich nicht ruhen lassen", so Woller weiter.

Insgesamt sei die Kunsthalle Wien eine der wichtigsten Einrichtungen für zeitgenössische Kunst. "Kunsthallen-Direktor Gerald Matt kann mit seinen Ausstellungen ständig steigende Besucherzahlen verzeichnen, mit oder ohne Sponsorenkarten." Die FPÖ habe offenbar ein völlig gestörtes Verhältnis zu zeitgenössischer Kunst: "So hat die FPÖ immer wieder zu erkennen gegeben, dass sie zeitgenössische Kunst einfach nicht versteht und daher ablehnt."

Die Veranstaltung in der Kunsthalle habe jedenfalls den fairen Dialog zwischen den Kulturen zum Inhalt und nicht das Aufschaukeln von Ängsten, so Woller. "Kulturstadtrat Mailath-Pokorny hat in den vier Jahren seiner Amtszeit gezeigt, dass er die großen Themen der Kulturpolitik aufgreift und gestaltet. Wir sehen dem Misstrauensantrag der FPÖ daher gelassen entgegen!"