Mittwoch, Oktober 25, 2006

Gemeinderatssitzung am 25.10.2006: Für historische Aufarbeitung des Massenmordes an Armeniern im Osmanischen Reich!

"Aufhetzen und Vorurteile schüren statt seriöser Auseinandersetzung - das ist das übliche Spiel der FPÖ, bei dem wir sicher nicht mitmachen werden", sagte heute der Wiener SPÖ-Gemeinderat Ernst Woller zu einem FPÖ-Antrag zum Thema "Völkermord an den Armeniern" im Wiener Gemeinderat. "Dass sich die FPÖ nicht wirklich eingehend mit dem Thema auseinandergesetzt haben kein, zeigt auch, dass sie sich die Textbausteine für den Antrag 1:1 aus dem Internet herauskopiert hat."

Es bestehe kein Zweifel daran, dass auch die Türkei zu ihrer Geschichte bzw. Vorgeschichte im Osmanischen Reich stehen und einen eigenen Beitrag zur Verbesserung der Beziehungen zu Armenien leisten müsse, so Woller weiter. "Aber darum geht es der FPÖ offensichtlich nicht wirklich."

Dass einzelne EU-Länder oder gar der Wiener Gemeinderat einseitig über Dritte ein historisches Urteil fällen - wie zuletzt das französische Parlament - sei äußerst problematisch, "haben doch auch und gerade viele europäische Staaten sehr dunkle Kapitel in ihrer Geschichte und Vorgeschichte zu verantworten, die bis heute von manchen beharrlich geleugnet werden."

Sinnvoll sei der Vorschlag einer gemeinsamen Aufarbeitung der historischen Ereignisse durch die EU und die Türkei: "Die Frage gehört eindeutig auf dieser Ebene - und nicht im Wiener Gemeinderat - diskutiert und aufgearbeitet!" schloss Woller.

Bericht zu dieser Debatte im Wiener Gemeinderat in "Wien Heute"

Zur Debatte im Wortprotokoll der 13. Sitzung des Wiener Gemeinderates am 25.10.2006

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