"Die Wiener ÖVP verweigert einem der bedeutendsten Botschafter der Musikstadt Wien - den Wiener Symphonikern - die Zustimmung zu ihrer Jahresförderung", wundert sich der Kultursprecher der Wiener SPÖ, der Vorsitzende des Kulturausschusses Ernst Woller.
"Nach einem halben Jahr Einarbeitung in Kulturangelegenheiten sollte dem neuen ÖVP-Kultursprecher Wolf klar geworden sein, dass im Sinn einer verantwortungsvollen Planung für die Wiener Symphonikern eine Beschlussfassung der Förderung für das Jahr 2007 zum jetzigen Zeitpunkt notwendig ist", erklärt Woller.
Die ÖVP Wien befinde sich offensichtlich seit der letzten Wahl auf totalem Oppositionskurs, konstatiert Ernst Woller. "Anders ist es nicht erklärbar, dass eine bürgerliche konservative Partei wie die ÖVP nicht nur gegen junge, alternative und zeitgenössische Kulturprojekte auftritt, sondern auch dem international anerkannten und erfolgreichen Wiener Symphonikern die Jahresförderung verweigert". Die Wiener Kulturschaffenden könnten froh sein, dass die ÖVP in Wien keine politische Rolle spiele, weil sonst viele künstlerische Initiativen und Produktionen gefährdet wären, stellt Woller fest.
"Die Vorgangsweise von Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny, jetzt eine Jahresförderung in der Höhe der Vorjahre zu beantragen und gleichzeitig sehr ernsthafte Gespräche über allfällige notwendige zusätzliche Mittel zu führen, ist im Interesse eines sorgsamen Umganges mit dem Kulturbudget der Stadt Wien höchst verantwortungsvoll", sagt der Vorsitzende des Kulturausschusses. Im übrigen müsse man anerkennen, dass die neue Geschäftsführung der
Wiener Symphoniker ihrerseits in den vergangenen Monaten eine Reihe von Maßnahmen zur Einsparung im eigenen Bereich ergriffen habe und viele zusätzliche Leistungen für Wien erbringen, würdigt Woller die Reformen bei dem Klangkörper.