"Es ist erfreulich, dass es auch im nächsten Jahr eine Steigerung des Kulturbudgets geben wird, und zwar um 5,5 Prozent", sagte gestern Abend der Kultursprecher der SPÖ-Wien, Gemeinderat Ernst Woller, im Rahmen der Spezialdebatte zu Kultur und Wissenschaft im Rahmen der Budgetdebatte im Wiener Gemeinderat. "Das ist eine höhere Steigerung als das Budget der Stadt Wien steigt."
Insgesamt gebe es im nächsten Jahr mehr Mittel für Wiens Kultur als lediglich die Erhöhung des Kulturbudgets um 10,8 Millionen Euro: "Da 30 Mio Euro an Förderungen für das Mozartjahr wegfallen, steht der Kultur noch mehr Geld zur Verfügung", so Woller weiter. Deshalb könne auch der erhöhte Finanzbedarf des Theater an der Wien als neues Opernhaus gesichert werden. Das Haus habe sein erstes Jahr als Opernhaus im Mozartjahr sehr erfolgreich bestanden. "Alle gesetzten Ziele wurden weit übertroffen, es gab herausragende Aufführungen und eine 95prozentige Auslastung." Das Mozartjahr habe Wiens Image nachhaltig verbessert und Menschen in allen Teilen der Stadt erreicht.
Der erfolgreiche Weg des Theater an der Wien werde auch im kommenden Jahr weitergeführt - "es wird zehn Neuproduktionen im Opernbereich, Barockpern, aber auch Zeitgenössisches geben", so Woller. "Erst vor wenigen Tagen hat die umjubelte Aufführung von "I Hate Mozart" gezeigt, dass das Theater an der Wien längst im 21. Jahrhundert angekommen ist."
Darüber hinaus sei auch die "kleine Theaterreform" auf einem guten Weg: "Es gibt für eine Vielzahl von freien Gruppen erstmals langfristige Förderungen." Nachhaltige Reformen hätten auch die Symphoniker umgesetzt, die "als Kulturbotschafter Wiens international große Erfolge feiern."
Ein weiterer Schwerpunkt sei der Film: "Die Viennale konnte heuer ein Rekordjahr mit 88.900 BesucherInnen verzeichnen, das Gartenbaukino hat sein bestes Jahr seit der Übernahme durch die Viennale erlebt." Im Bereich Bildende Kunst seien Projekte von Kunst im öffentlichen Raum erfolgreich: "Dazu zählt der Kunstplatz Karlsplatz - in wenigen Tagen wird die Westpassage mit einer bemerkenswerten Medieninstallation eröffnet." Wesentlich sei auch die Entscheidung für die Errichtung eines Mahnmals für die homosexuellen und transgender Opfer des Nationalsozialismus.
"Kultur ist Teil der hohen Wiener Lebensqualität - das Budget 2007 trägt dazu bei, dass es auch weiterhin so bleibt", schloss Woller.