"Die Ankündigung der Wiener ÖVP, sich aus der Theaterreform zu verabschieden, ist bezeichnend für das kulturpolitische Versagen dieser Partei", kommentiert der
Kultursprecher der Wiener SPÖ und Kulturausschuss-Vorsitzender Ernst Woller eine entsprechende Ankündigung der VP-Politiker Wolf und Dworak. Die Wiener Theaterreform werde von Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny jedenfalls konsequent und in Zusammenarbeit mit jenen Menschen fortgeführt, denen Kultur auch weiterhin ein Anliegen ist,
stellt Woller klar.
Die wichtigsten Vorhaben der Wiener Theaterreform wurden bereits umgesetzt: Insgesamt wuchs das Budget für den Wiener Off-Theater Bereich von 14 Millionen Euro im Jahr 1999 auf knapp 22 Millionen Euro im Jahr 2006. 30 Vierjahresverträge wurden vergeben, zehn freie
Gruppen bekamen in diesem Rahmen erstmals eine längerfristige Förderperspektive, fünf erhielten die neue zweijährige Projektförderung. "Damit sind die grundlegenden Ziele der
Theaterreform erreicht", sagt SP-Kultursprecher Woller.
Zur Weigerung der ÖVP an politischer Kulturarbeit merkt der SP-Politiker an: "Ist mit Erhard Busek noch ein Kulturpolitiker von Rang aus der ÖVP hervorgegangen, verkommt die ÖVP jetzt endgültig zur inkompetenten Nein-Sager-Partei. Das einzige, das bisher von der ÖVP zu hören war, war der Ruf nach Beschränkungen in der Innenstadt. Darüber hinaus lassen die inhaltslosen Äußerungen des in Kulturkreisen unbekannten Duos Dworak und Wolf Sehnsucht nach ihrem Vorgänger aufkommen."