"Die Umsetzung der Musiktheaterreform in Wien und die Umwandlung des Theater an der Wien in ein Opernhaus sind ein jahrzehntelanger Wunsch - auch von vielen Politikern", erinnert der Vorsitzende des gemeinderätlichen Kulturausschusses, SP-Gemeinderat Ernst Woller in der Debatte zu Subventionen für die Vereinigten Bühnen Wien (VBW) in der heutigen Gemeinderatssitzung. "Die ÖVP und die FPÖ, die heute dagegen sind, haben 2002 selbst einen Antrag zur Umwandlung des Theater an der Wien gestellt", erklärt Woller.
Woller teilt die Meinung eines von ihm zitierten Print-Kulturjournalisten, der Vorgangsweise und Zeitpunkt der Umwandlung positiv hervorstreicht. "Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny ist damit ein Jahrhundertwurf gelungen!", sagt der SP-Abgeordnete. Während der Bund unter anderem auch im Kulturbereich in Wien Mittel kürze, erhöht die Stadt Wien ihre Subventionen. Woller ist davon überzeugt, das Theater an der Wien "wird nicht das vierte, sondern das erste Opernhaus in der Stadt sein." Im Vergleich wird es im Theater an der Wien mehr als doppelt so viele Premieren und auch deutlich mehr Vorstellungen der Eigenproduktionen geben, als in der Staatsoper.
Neben der Wichtigkeit von Opernproduktionen streicht Woller auch die Bedeutung von Musicals hervor: "Musicals ziehen vor allem junges Publikum an. Dabei ist es genauso wichtig wie bei Opern, dem Publikum hohe Qualität zu bieten". Die von manchen Oppositionspolitikern herbeigeredete angebliche "Krise" im Musical-Bereich kann Woller nicht erkennen. "Alleine im Jahr 2004 haben die VBW 620.000 Musical-Besucher gezählt". Die hohe Qualität sei ohne Subventionen nicht gewährleistet, sagt Woller. Darüber hinaus bieten die VBW Arbeistplätze für 750 Beschäftigte, darunter ist auch ein 80-köpfiges Orchester. "Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind sozial abgesichert und werden nach Ende einer Produktion nicht gekündigt,
wie es an anderen Theater üblich ist", erklärt SP-Gemeinderat Woller.